Mehrsprachigkeit ist in der heutigen Gesellschaft unerlässlich. Die Sprachenpolitik der Europäischen Union zielt darauf ab, dass die Bürger und Bürgerinnen neben ihrer Muttersprache zwei weitere Sprachen beherrschen sollten. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Vielfalt der Lernenden. Es gilt, das Recht auf Erlernen einer Fremdsprache mit den individuellen Bedürfnissen der Lernenden in Einklang zu bringen. In dieser Arbeit geht es um spezifische Lernstörungen und das Erlernen des Deutschen als Fremdsprache (DaF). Die Studie untersucht die Lernsituation italienischer Jugendlicher mit Dyslexie beim Erlernen von DaF. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Stärken und Schwächen der Lernenden und ihrer emotionalen Schwierigkeiten. Es werden außerdem verschiedene Lehrmaterialien und Methoden getestet. Während bestehende Forschung generelle Auswirkungen von Lernstörungen auf den Spracherwerb bzw. Englisch als Fremdsprache untersucht hat, gibt es bisher kaum Untersuchungen zum speziellen Fall von DaF. Diese Studie erkundet zunächst das aktuelle Verständnis von spezifischen Lernstörungen. Daraufhin wird untersucht, was über das Erlernen von Fremdsprachen mit Dyslexie bekannt ist und welche Lernmethoden und -materialien zur Verfügung stehen. Anschließend werden diese Strategien in einer empirischen Studie mit 10 italienischen DaF-Lernenden im Alter von 14 bis 18 Jahren untersucht. In der empirischen Analyse wird ein Mixed-Methods-Ansatz verwendet, bei dem verschiedene Arten von Daten erhoben werden, wie Einstufungstests, Interviews, Einzelunterrichtsstunden, Lehrmaterialien, Fragebögen und Abschlussevaluationen. Die gesammelten Daten werden durch Zugang zu individuellen Lehrplänen, die von Lehrkräften und Psychologen erstellt wurden, ergänzt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Erfahrungen der Teilnehmenden mit dem Deutschlernen unterschiedlich sind. Alle Lernenden berichten jedoch von eher negativen Erfahrungen mit dem Deutschlernen. Obwohl frühere Forschungen die größten Probleme beim Lesen und in der Rechtschreibung aufgezeigt haben, zeigt diese Studie, dass die größten Herausforderungen für die Lernenden im Hörverständnis und in der Grammatik liegen. Neben linguistischen Schwierigkeiten gibt es auch emotionale Herausforderungen wie Angst, Motivation und Unsicherheit. Auf emotionaler Ebene wurden geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt. Alle Lernenden äußerten sich positiv über den Unterricht und die verwendeten Materialien. Diese Daten belegen die Bede
Lernstörungen im Unterricht des Deutschen als Fremdsprache
D'ANGELO, AGNESE
2023/2024
Abstract
Mehrsprachigkeit ist in der heutigen Gesellschaft unerlässlich. Die Sprachenpolitik der Europäischen Union zielt darauf ab, dass die Bürger und Bürgerinnen neben ihrer Muttersprache zwei weitere Sprachen beherrschen sollten. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die Vielfalt der Lernenden. Es gilt, das Recht auf Erlernen einer Fremdsprache mit den individuellen Bedürfnissen der Lernenden in Einklang zu bringen. In dieser Arbeit geht es um spezifische Lernstörungen und das Erlernen des Deutschen als Fremdsprache (DaF). Die Studie untersucht die Lernsituation italienischer Jugendlicher mit Dyslexie beim Erlernen von DaF. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Stärken und Schwächen der Lernenden und ihrer emotionalen Schwierigkeiten. Es werden außerdem verschiedene Lehrmaterialien und Methoden getestet. Während bestehende Forschung generelle Auswirkungen von Lernstörungen auf den Spracherwerb bzw. Englisch als Fremdsprache untersucht hat, gibt es bisher kaum Untersuchungen zum speziellen Fall von DaF. Diese Studie erkundet zunächst das aktuelle Verständnis von spezifischen Lernstörungen. Daraufhin wird untersucht, was über das Erlernen von Fremdsprachen mit Dyslexie bekannt ist und welche Lernmethoden und -materialien zur Verfügung stehen. Anschließend werden diese Strategien in einer empirischen Studie mit 10 italienischen DaF-Lernenden im Alter von 14 bis 18 Jahren untersucht. In der empirischen Analyse wird ein Mixed-Methods-Ansatz verwendet, bei dem verschiedene Arten von Daten erhoben werden, wie Einstufungstests, Interviews, Einzelunterrichtsstunden, Lehrmaterialien, Fragebögen und Abschlussevaluationen. Die gesammelten Daten werden durch Zugang zu individuellen Lehrplänen, die von Lehrkräften und Psychologen erstellt wurden, ergänzt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Erfahrungen der Teilnehmenden mit dem Deutschlernen unterschiedlich sind. Alle Lernenden berichten jedoch von eher negativen Erfahrungen mit dem Deutschlernen. Obwohl frühere Forschungen die größten Probleme beim Lesen und in der Rechtschreibung aufgezeigt haben, zeigt diese Studie, dass die größten Herausforderungen für die Lernenden im Hörverständnis und in der Grammatik liegen. Neben linguistischen Schwierigkeiten gibt es auch emotionale Herausforderungen wie Angst, Motivation und Unsicherheit. Auf emotionaler Ebene wurden geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt. Alle Lernenden äußerten sich positiv über den Unterricht und die verwendeten Materialien. Diese Daten belegen die BedeFile | Dimensione | Formato | |
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https://hdl.handle.net/20.500.14239/26349